Oh Gott! Heute ist es also soweit....ich muss die Prokaryoten Physiologie Klausur schreiben... O.o
Ich hab ja so Angst, dass es nichts wird! Panisch gehe ich meine Notizen nocheinmal durch, bevor mich Adrian um 12 Uhr abholt. Er hat mir angeboten, mich mit nach Perth zu nehmen. Das ist super! Mit dem Auto braucht man nur 3 Stunden, mit dem Bus bräuchte ich über 6 Stunden. Da hätte ich dann gestern schon fahren müssen.
Die Fahrt nach Perth ist angenehm. Ich lerne ein bisschen und sobald ich ein wenig Ablenkung brauche erklärt mir Adrian wieder lauter interessante Dinge über Western Australia, die Pflanzen und die Tiere hier. Unglaublich, was er alles weiß!
Ich bin aber so wahnsinnig aufgeregt, dass ich mir leider keine Details merken kann.
In Perth angekommen lerne ich die Dozentin kennen, die mich während der Klausur beaufsichtigt. Wir unterhalten uns ein wenig über die verschiedenen Studiensysteme. Ich bekomme immer mehr Lust nach Australien auszuwandern. Hier kann man im Anschluss an den Bachelor of Science den Bachelor of Honours in zwei Semestern machen und dann schon seine Doktorarbeit anschließen. Die im Durchschnitt auch ein Jahr kürzer ist als in Deutschland. Nur ist das Studieren an sich hier eben viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel teurer.
Die Klausur ist echt nicht einfach. Ich hoffe, ich habe alle Fragen richtig verstanden, dann könnt es ganz gut geklappt haben. Wenn ich alles richtig verstanden hab...und da bin ich mir nicht so sicher.... Naja, jetzt ist es auch zu spät sich Gedanken zu machen. Und nachdem ich die Klausur abgegeben hab fühl ich mich wie befreit! Endlich kann ich Australien voll und ganz genießen! Ohne schlechtes Gewissen, weil ich ja eigentlich lernen sollte. Das fühlt sich gut an!
Wir treffen uns heute noch mit Steve, der 4 Wochen in Manjimup auf der Jagd nach Füchsen und Katzen war. Hier darf ich das ja keinem sagen, aber irgendwie war ich schon froh, dass er keine Katze erwischt hat. Aber die Füchse haben mir natürlich auch leid getan... Ist schon hart, aber ich verstehe auch, dass die Katzen und Füchse ein riesen Problem für die einheimische Fauna hier sind.
Was ich hier echt klasse finde, jeder findet es sehr gut, dass ich meine Katzen in der Wohnung halte. Ökologisch gesehen ist das viel besser, weil sie dann keine gefährdeten Tierarten jagen und töten kann. Und Katzen tun das nun mal nur zum Spaß, sie müssten die Tiere nicht fressen und viele tun es ja auch nicht. Sie töten nur.
Steve hat seine Schwester mitgebracht und wir verbringen einen netten Abend in der "Little Creatures Bar".
Die beiden erzählen mir ein wenig von Port Hedland. Steve findet es toll dort, weil es so komplett anders ist als in Perth. Seine Schwester findet Port Hedland absolut hässlich. Na da bin ich ja mal gespannt. :-)
Spät abends fahren wir dann zu einer Freundin von Adrian, die mir angeboten hat, dort zu übernachten. Sie schläft leider schon, als wir ankommen. Also schlafe ich dort, ohne die Gastgeberin kennengelernt zu haben. Irgendwie doof. Aber gut, die Australier sind da ja ganz locker.
Sie hat eine Katze, die so unglaublich süß ist! Sie ist total verschmust und lässt ihre Zunge raushängen beim schmusen. Wie goldig! Sie ist schwarz mit weißen Pfoten und hat langes Fell. Ich glaube sie ist schon sehr alt. Und sie kriecht mit mir unter die Bettdecke, als ich ins Bett gehe. Ich glaube, ich hab mich verliebt! :-)
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